Hornissen – ihr Speiseplan und ihre Essgewohnheiten
Neben Wespen zählen gelegentlich auch Honigbienen zu den Opfern der Hornissen. Ein lange Zeit unterstellter Schaden an deren Gesamtpopulation kann, zumindest bei hier heimischen Arten, heute jedoch sicher ausgeschlossen werden. Auf die Gesamtgröße eines gesunden Bienenvolkes von immerhin 40.000 bis 80.000 Tieren bezogen, hinterlassen 10 bis 15 durch Hornissen erbeutete Tiere keinen relevanten Schaden.
Im Gegensatz zu Wespen interessieren sich Hornissen nicht oder nicht in vollem Umfang für den menschlichen Speiseplan – das Kuchenbuffet oder gar das Speiseeis sind ihnen egal. Neben anderen, wissenschaftlich wenig belastbaren Mythen über die Gefahr, die von Hornissen für den Menschen ausgeht, zeigt sich so auch hier, dass ein Zusammenleben mit Hornissen nicht zwingend zur Konfrontation führen muss.
Auf der Jagd
Die Hornisse überwältigt ihr Opfer in einer schnelle Attacke aus kurzer Entfernung. Da der Gesichtssinn der Hornisse nur unzulänglich ausgebildet ist, kommt es auch immer wieder zu Angriffen gegen Gegenstände. Die genaue Einordnung eins Angriffsopfers erfolgt durch den gut funktionierenden Geruchssinn der Hornisse.
Ist ein geeignetes Opfer gefunden, wird dieses durch die Mundwerkzeuge, die sogenannten Mandibeln, getötet. Nur selten, bei größeren Beutetieren, kommt der Giftstachel der Hornisse zum Einsatz.
Da zu den Opfern der Hornissen, wie bereits angeführt, auch gelegentlich Wespen und Bienen zählen, die ebenfalls als nicht vollständig wehrlos unterlegen zu betrachten sind, kommt es gelegentlich zur erfolgreichen Abwehr eines Hornissenangriffs. In der Regel sind die Beutetiere der Hornisse jedoch deutlich unterlegen.
Waidmännisches Zerlegen und Brutpflege
Sinn und Zweck der Beutejagd ist so auch weniger die eigene Ernährung, als die Arterhaltung. Die Beute wird zum Nest gebracht, dort gegebenenfalls erneut zerkaut und entweder direkt an die Larven verfüttert, oder an andere Hornissen übergeben, die hierfür zuständig sind. Die hungrigen Larven signalisieren ihren Nahrungswunsch durch Kratzen mit ihren Kieferzangen an den Zellwänden, was man als sogenanntes „Hungerkratzen“ bezeichnet. Die Larven ihrerseits sondern Tropfen von Speichelsaft ab, der von den fütternden Hornissen und besonders von der Königin als nahrhafte Speise geschätzt wird. Durch diesen Vorgang ist zudem eine lebende Futterreserve gesichert, die das Hornissenvolk auch in kurzen Schlechtwetterperioden, die Beutefang beeinträchtigen, am Leben hält. Futterlager werden ansonsten von Hornissen nicht angelegt.